Papa es brennt, komm bitte schnell nach Hause!

Liebe Teschendorferinnen und Teschendorfer,

am Sonntagabend brannte es wenige hundert Meter westlich von Teschendorf. Nachdem ich meine Nachtschicht begonnen hatte, mich über das verlorene Finale unserer U21 Nationalmannschaft geärgert habe und im Kreise der Kollegen zu Abend gegessen hatte, informierte mich meine Frau über ein Feuer in Sichtweite des Ortes. Sie sendete mir Fotos und versuchte mir die Lage und Entfernung zu unserem Grundstück zu vermitteln. Ein Anruf zuhause machte mir mehr als deutlich, dass ich dort gebraucht werde, denn meine Tochter sagte mit zitternder Stimme:

„Papa es brennt, komm bitte schnell nach Hause!“

Ein kurzer Blick zum Chef, der die Sache mitbekommen hatte genügte und ich war auf dem Weg. Beim Anruf an meine Frau, das ich auf dem Heimweg wäre, konnte ich regelrecht den Stein hören, der ihr vom Herzen fiel. Sie bereitete schon alles für den schlimmsten Fall vor: Kinder anziehen, Papiere zusammen sammeln, Autoschlüssel griffbereit. Dann begann sie den Hof zu wässern. Als ich nach einer Stunde endlich zuhause ankam, war der erste Weg zur Jüngsten. Eine Umarmung von ihrem Papa und ein paar beruhigende Worte vermittelten ihr ein Gefühl von Sicherheit.

Danach sofort einen Überblick verschaffen. Die Feuerweheren hatten gerade den Brand gelöscht und waren im Begriff den Ort des Geschehens zu verlassen. Durch den stetigen Wind hatte ich ein ungutes Gefühl, dass es sich leicht wieder entzünden könnte. Deswegen blieb ich noch bis zum Morgengrauen wach und sah immer wieder nach der Brandstelle.

Am nächsten Morgen machte ich mir ein Bild von den Ausmaßen des Brandes und kam zu dem Schluss: Das war knapp. Wenn der Wind anders gestanden hätte oder unsere Feuerwehr nicht so schnell am Brand gewesen wäre, wenn der Einsatzleiter nicht so Gedankenschnell Verstärkung angefordert hätten oder die Landwirte nicht mit ihrem schweren Gerät unterstützt hätten, hätte es für den Ort Teschendorf wirklich tragisch werden können.

Welcher Schaden den Landwirten letztlich entstanden ist kann ich nicht beurteilen. Fakt ist aber eines: Auch wenn es sich „nur“ um ein abgemähtes Stoppelfeld handelt, die Gefahr für den Ort und seine Bürger war real.

Mein Dank geht an alle, die geholfen haben eine mögliche Katastrophe zu verhindern. Wieder einmal wurde deutlich, dass die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr hoch motiviert sind, trotz scheinbar täglicher Einsätze.

Letztlich möchte ich an uns alle appellieren, alle Anstrengungen zu unternehmen Brände zu verhindern, besonderes Augenmerk auf den Umgang mit Feuer und Zigaretten zu legen,
Feuerwehrzufahrten und Stellflächen frei zu halten, den Fahrzeugverkehr in unseren Wäldern auf das notwendige Minimum zu begrenzen und unseren Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr auch mal ein nettes Wort mit auf den Weg zu geben.

Ihr Steve Steinecke

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