Hortplatz in Grüneberg gesucht – wer kann helfen?
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
die Lokalpresse (MOZ) berichtet aktuell über Kapazitätsengpässe in der Hortbetreuung in Grüneberg. Für alle, die den Bezahl-Artikel nicht ganz lesen können, hier der Hintergrund:
Eine alleinerziehende Mutter aus Grüneberg hat eine Tochter. Auf der Suche nach einem Kitaplatz konnte die Gemeinde zwar den Rechtsanspruch auf einen solchen Platz erfüllen, doch leider nicht im Wohnort Grüneberg, sondern nur im gut 7 km entfernten Falkenthal.
Das Problem setzt sich nun fort: Die Tochter kann zwar im kommenden Schuljahr die Schule in Grüneberg besuchen; für den Hort in Grüneberg kann ihr allerdings kein Platz angeboten werden.
Dem Kind droht erneut ein Fahrtweg zwischen Grüneberg (Schulstandort), Falkenthal (Hort) und wieder zurück nach Grüneberg (Wohnort).
Die MOZ schreibt dazu:
Also muss die Kleine voraussichtlich nach der Schule mit dem Bus in die Kita nach Falkenthal fahren. Das betrifft aus der ersten Klasse noch zwei weitere Kinder. In der zweiten und dritten Klasse sind es je fünf und weiter(e) drei in der vierten Klasse.
Insgesamt sind von diesem Umweg also im Schuljahr 2019/2020 ganze 16 Kinder aus Grüneberg betroffen.
Die alleinerziehende Mutter stellt zutreffend hinsichtlich der Fahrtwege fest:
Ein Kind ist doch kein Wanderpokal.
Wir bedauern, dass in Grüneberg nicht genügend Kita- und Hortplätze für die Kinder aus Grüneberg zur Verfügung stehen. Eine Schul- und Wohnort nahe Betreuung ist wichtig und fördert das gemeinschaftliche Zusammenleben sowie soziale Kontakte im Ort.
Eine kompetente und familienorientierte Bedarfsplanung seitens der Verwaltung hätte womöglich längst Abhilfe schaffen können.
Dass in Grüneberg und im Löwenberger Land Engpässe bestehen, darüber berichtete die MOZ seit Dezember 2015 mindestens zweimal: Im Dezember 2015 und im Juni 2016. Auch die MAZ zitierte Bürgermeister Schneck im Dezember 2015 mit “Unsere Kitas sind voll.”.
Heute zeigt sich: Es war ein Fehler, die bereits mit einer Ausnahmegenehmigung für eine überplanmäßige Belegung ausgestattete Kita in Grüneberg seit mindestens Ende 2015 als Erfolg zu bejubeln. Der jetzt geplante Neu-/Anbau in Grüneberg schafft gerade einmal 23 neue Plätze, so der Artikel der MOZ. Fertig wird dieser aber erst im Jahr 2020. Das reicht dann für die 16 oben genannten Kinder und sieben weitere – viel Spielraum bietet das in Zeiten weiterhin hoher Geburtenzahlen und anhaltenden Zuzugs ins Löwenberger Land und auch nach Grüneberg nicht.
Wir drücken der Mama aus Grüneberg alle Daumen, dass ihr – insbesondere weil sie alleinerziehend ist – doch noch ein Hortplatz für ihre Tochter in Grüneberg bereitgestellt werden kann. Die MOZ bietet im Falle von Hilfsangeboten die Kontaktaufnahme via lokales@oranienburger-generalanzeiger.de an.
Für uns steht fest: Bei der Planung von Wohngebieten und der Bedarfsplanung der Kinderbetreuung sind Eltern- und Kinderinteressen zu kurz gekommen. Das muss in Zukunft besser werden und dafür setzen wir uns ein. Wir setzen auch darauf, dass der Landkreis OHV die Bedarfsplanungen zeitnah und nach Jahren der Verweigerung endlich im Sinne der rechtlichen Vorschriften abschließt. Nur so können wir die Bedingungen für Eltern und Kinder verbessern.
Ihre FDL
Hits: 81