Auf ein Wort mit Steve Steinecke

Wow – Was für ein Aufmarsch

Sowas hat man hier noch nicht gesehen: Hunderte Landwirte mit ihren Traktoren machen sich auf den Weg in die Hauptstadt, um am Brandenburger Tor auf die nach ihrer Auffassung existenzbedrohende Politik der Bundesregierung aufmerksam zu machen.

Zu geringe Wertschätzung und ständig neue Regelungen für die Bewirtschaftung von Ackerflächen und in der Nutztierhaltung sehen die Bauern als Gängelung ihres Berufsstandes an. Für die Einen ein verständliches Anliegen und eine wirksame Art, um auf derzeitige und geplante Änderungen zu reagieren; für die Anderen ein Protest, der die Hauptstadt und den Speckgürtel ärgerlicherweise lahmlegt. Eins ist sicher: Aufmerksam ist man auf die Landwirte geworden.

Anders als bei den Streiks von Piloten, Flugbegleitern, den Lokführern oder Erziehern war bei dieser Demonstration so ziemlich jeder betroffen, der zur Arbeit Richtung Berlin musste. Straßen in und um Berlin waren für Stunden gesperrt. Der ÖPNV vor allem in Berlin kam teilweise zum Erliegen. Ob und inwieweit es nötig ist, das mit einem Traktorkorso zu tun, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es war vor allem optisch und akustisch beeindruckend. Klimafreundlich war es eher nicht. Und wie die Bundesregierung darauf reagiert bleibt abzuwarten.

Wozu die Landwirte fähig sind haben sie gestern jedenfalls eindrucksvoll gezeigt. Auch in unserer Kommune gibt es Landwirte, die von den Gesetztesänderungen und insbesondere von dem im September 2019 verabschiedeten Agrarpaket betroffen sind.

Bienen- und Insektensterben, verunreinigtes Grundwasser und überdüngte Böden wollen unsere Landwirte bestimmt nicht. Dafür aber ein Mitspracherecht und mehr Gehör bei der Agrarpolitik. Wie man ihnen helfen kann weiß ich nicht. Aber ich werde mal am Wochenende meine Kartoffeln nicht im Supermarkt, sondern direkt beim Bauern kaufen. Das ist in meinem Teschendorf zum Glück möglich und ich kann Sie nur herzlich dazu einladen.

Und sehen wir es mal so: Demonstrieren heißt Demokratie leben.

Ein Dank gilt allen Einsatzkräften für die Begleitung und Absicherung der Demonstration und jedem, der sich unterstützend oder durch Teilnahme an dieser friedlichen Meinungsäußerung beteiligt hat. Insbesondere dem Team der Sprint-Tankstelle in Nassenheide für die Verköstigung. Und natürlich allen Bürgerinnen und Bürgern, die geduldig das unvermeidliche Verkehrschaos ertragen haben. Am Ende konnten wohl auch die Schulbusse im Löla ihre Haltestellen erreichen.

Wer sich noch einmal die gewaltigen Bilder aus unserer Gemeinde und dem Landkreis OHV anschauen möchte, für den habe ich hier noch ein paar Links zusammengestellt:

Ihr Steve Steinecke

PS: Vielleicht hat der örtliche Landwirt auch ‘ne Kuh, die er mir zerlegt.

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